Heilige der Woche


21.05.2018.-27.05.2018.
Ingrida Stoniene und Team, Litauen



DER HEILIGE ANDREAS BOBOLA

Der heilige Märtyrer Andreas Bobola wurde 1591 in Strachocina geboren und starb am 16. Mai 1657 in Weißrussland. Jesuit, Märtyrer und Heiliger ... mehr


Hl. Andreas Bobola war aus Polen, wirkte in Litauen. Seine Spuren in litauischer Hauptstadt Vilnius und in der Jesuitengeschichte ... mehr
Die Reliquien des Hl. Andreas Bobola in Polen und in Litauen ... mehr


Seine Legende

Andreas Bobola nwar ein polnischer Jesuit aus einer altadeligen ostpolnischen Familie, der in Litauen, im heutigen Weißrussland und in der Ukraine wirkte.

Er studierte an der Jesuitenschule in Braunsberg, wonach er dem Jesuitenorden in Vilnius beitrat. Am 13. Juli 1613 legte er das Ordensgelübde ab und in 1623 empfing er die Priesterweihe. Danach war er Pfarrer in Nieśwież und später bis 1630 Prediger und Beichtvater an der Kirche zum Heiligen Kasimir von Polen in Vilnius, leitete die Marianische Kongregation.


Später wurde Bobola Rektor des Kollegiums von Bobruisk und schließlich Volksmissionar in der Gegend von Pinsk. Viele russische Schismatiker fanden durch seine Predigten und seine Ausstrahlung wieder den Weg zurück zur katholischen Kirche. Seine Predigttätigkeit war weithin bekannt.

Es gab auch kriegerische Auseinandersetzungen mit Kosaken, Russen und Tataren. Auch das Verhältnis mit der russisch-orthodoxen Kirche war gespannt. Andreas brachte in den 20 Jahren seines Wirkens viele Menschen dazu, von der russisch-orthodoxen zur katholischen Kirche überzutreten. Dadurch zog er sich freilich auch den Hass calvinistisch eingestellter Fanatiker zu und musste aus Bobrujsk fliehen.

Er wurde entdeckt, gefangen genommen und gefoltert: die Peiniger zogen ihm teilweise bei lebendigem Leib die Haut ab und töteten ihn mit einem Säbelhieb.

Der Papst Pius IX. sprach Andreas 1853 selig. Bobola wurde am 17. April 1938 von Papst Pius XI. heiliggesprochen.
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Seine Spuren in Litauen

Die Jesuiten sollten von Vilnius aus die Gegenreformation im Litauischen Großfürstentum unterstützen. Einer ihrer wichtigsten Vertreter aus dieser Zeit des früheren 17. Jhs. war der heilige Andreas Bobola. In Vilnius hat Andreas fast einen Drittel seines Lebens verbracht. Zwölf Jahre lang hat er in der Kirche vom Hl. Kasimir gearbeitet. 1622 wurde er zum Priester in dieser frühbarocken Kirche ordiniert und arbeitete als Seelsorger.

Sein Noviziat legte er in dem Seminar in Vilnius ab, das von seiner Familie gegründet worden war. Andreas Bobola ist der einzige heiliggesprochene Student an der Universität Vilnius. Damals gehörte diese Schuleinrichtung den Jesuiten. Hier hat er Teologie und Philosophie studiert.

Ab 1624 war er als Leiter der Kongregation in Wilna und Missionar in Litauen tätig.

Gemeinsam mit der Marianischen Kongregation kümmerte er sich während der beiden Pestepidemien um die Kranken. Als in Wilna die Pest ausbrach, widmete er sich ohne Rücksicht auf sich selbst der Krankenpflege und blieb wie durch ein Wunder von der Pest verschont.

Seit 2002 ist er einer der sogenannten "minderen" Schutzheiligen Polens und Schutzheiliger des Erzbistums Warschau und der Diözese Ermland-Masuren. Mehrere katholische Kirchen in Schlesien und der ehemaligen Provinz Posen tragen heute seinen Namen.

Der Festtag von Hl. Andreas Bobola wurde ursprünglich am 23. Mai von den Jesuiten gefeiert, aber heute wird es am 16. Mai gefeiert. Im Jahr 2002 erklärte Papst Johannes Paul II. Bobola zum Schutzpatron Polens und der römisch-katholischen Erzdiözese von Warschau.
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Seine Reliquien

Bobolas Leiche (erst 1702 aufgefunden) hat sich bis heute sehr gut erhalten. Sie wurde zuerst in der Jesuitenkirche von Pinsk, dann in der zu Polazk bestattet, 1922 von den Bolschewiki entfernt und nach Moskau gebracht, dann wieder zurückgegeben. Anlässlich der Heiligsprechung, wurde die Leiche nach Warschau überführt. Seit 1988 ruht Andreas Bobola in einem eigens für ihn erbauten Sanktuarium in der polnischen Hauptstadt.
Bei den Renovierungsarbeiten wurde in der Jesuitenkirche St. Kasimir in Vilnius eine große Krypta vom Anfang des 17. Jhd. entdeckt. Sie enthält wunderschöne Malereien in Schwarz und Dunkelblau. Sie stellen den gekreuzigten und auferstandenen Christus, die Jungfrau Maria sowie betende Mönche dar und geben außerdem Beispiele von Kalligraphie. Einige Jesuiten und Wohltäter der Gesellschaft Jesu sind in der Krypta begraben. Im Jahr 2003 wurde hier auch die Andenkstelle für Hl. Andreas Bobola eingerichtet.

Der litauische Maler Antanas Kmieliauskas hat für den Innenraum der Kirche folgende Gemälde: Auferweckung Jesu sowie St. Kasimir über dem Hochaltar, St. Ignatius von Loyola über dem rechten und St. Andreas Bobola über dem linken Altar.